Tag 4: 19. September 2019

Alte Felsen und alte Kirchen

Heute können wir uns Zeit lassen und das üppige Frühstück im Smuggler’s Inn genießen. Wir wählen ein klassisches englisches Frühstück und sind hinterher pappsatt. Unser Tagesziel heißt Durdle Door, eine malerische Felsbrücke an der Küste nahe Lulworth.

Mittlerweile haben wir auch das Postcode System der Briten verstanden, das erfreulicherweise auch unser Navi versteht. Für Durdle Door müssen wir also keine Straße suchen, sondern nur den Code „BH20 5PU“ in die Schnellsuche eingeben und das Navi bringt einen direkt zum Parkplatz in der Nähe.
Damit ist allerdings der einfache Teil abgehakt, denn bis zum Strand müssen wir noch eine Meile zu Fuß gehen die steil bergab geht, am Schluss über etwa 100 halsbrecherisch steile und unebene Treppenstufen.

Der Strand ist – wie hier in der Gegend üblich – mit Kies bedeckt, sehr sauber und mit der Felsformation ein absolut wunderhübscher Ort. Auf der anderen Seite des Felsens ist ein weiterer toller Strand, der Man O’War Beach heißt und über eine weitere steile Treppe zu erreichen ist.
Nun müssen wir beiden „Sportskanonen“ ja noch den ganzen Weg wieder zurück, weshalb wir es bei einem Strand belassen und den anderen von oben fotografieren.

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Einsam ist es hier allerdings nicht, die Busse bringen eine Schulklasse nach der anderen, und von allen kommen uns die deutschen Kids am lautesten und nervigsten vor.

Als wir nach dem unfassbar steilen Rückweg wieder am Auto ankommen sind wir nass geschwitzt und dem Herzinfarkt nahe, aber wir haben’s geschafft.

Nach einer Erfrischungs- und Erholungspause wollen wir dann noch einen der malerischen Orte aufsuchen, an denen wir bereits vorbeigefahren sind. Durch die Dörfer kurvend fällt uns auf, wieviele überfahrene Tiere auf der Straße liegen; Füchse, Rebhühner, und allerlei Getier was sich gar nicht mehr identifizieren lässt. Uns scheint, als wäre Wildgetier aller Art hier durchaus in größeren Stückzahlen anzutreffen.

Die Whitcombe Church ist eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert, und schon 1971 für redundant erklärt wurde und seitdem im Rahmen einer Stiftung zur Erhaltung dieser alten Kirchen erhalten wird. Über eine seltsame und halsbrecherische Holzkonstruktion klettern wir – schon wieder – zu unserer Fotolocation. Zu unserer Überraschung können wir sogar hinein gehen, es ist alles sauber wenn auch ziemlich leer und keine Spur von mutwilliger Zerstörung. Wir sind gerade fertig mit dem durchstöbern der alten Bibel als der „Kirchenwart“ kommt um die Broschüren aufzufüllen und nach dem Rechten zu sehen. Die Kirche sei eine einfache Gebetskirche gewesen, in der reisende Mönche ihre Gebete zu sprechen pflegten und keinem Heiligen gewidmet gewesen, obwohl man anhand des schlecht erhaltenen Christophorus an der Wand hätte auf die Idee kommen können.

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Solltet Ihr jemals ein solches altes Gemäuer betreten, in dem ein Gästebuch herumliegt dann tragt Euch bitte ein so wie wir es getan haben. Der nette Gentleman erklärte uns dass die Besucher die sich dort verewigen erst der Beweis sind, dass die Kirche erhaltenswert ist. Sollte dort niemand mehr erscheinen, würde der „Churches Conservation Trust“ irgendwann die Gelder einstellen und der Erhalt der Kirche wird unmöglich.


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