Tag 11: Donnerstag, der 26. September 2019

Zu Besuch bei Viscount Clifden

Unser letzter Tag in Cornwall, morgen fahren wir weiter nach Norden.

Für heute haben wir uns eine hübsche kleine Hafenstadt ausgesucht, namens Padstow. Es ist tatsächlich noch ein Fischerdorf, mit urigen kleinen Cafés und Restaurants an der Mündung des Flusses Camel gelegen. Wir schauen uns dort um, beobachten ein wenig das muntere Treiben und machen uns dann auf nach Bodmin.

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An sich wollten wir uns das alte Gefängnis („Bodmin Jail“) ansehen und ein paar Fotos zum Thema „verlassene Orte“ schießen, aber das Gebäude ist komplett eingerüstet und das verdirbt uns dann doch die Lust darauf. Dafür ist es aber nicht weit zu Lanhydrock Castle, einem wunderschönen Schloss mit großer Park- und Gartenanlage, und das lassen wir uns nicht zweimal sagen. Wir freuen uns über junge Kühe und Jungbullen, die zwischen Schulklassen, Touristen und Spaziergängern die Wiesen beweiden und auch mal einen Kuhfladen auf dem Weg hinterlassen. Empfindliche weil neu gepflanzte Bäume werden geschützt, ansonsten lässt man die Tiere einfach vor sich hin grasen.

Die Schlossanlage an sich ist mit einem typischen englischen Garten versehen, bei dem alles richtig geometrisch ordnetlich angelegt ist. Ein paar der fein getrimmten Lebensbäume haben sich freilich nicht an die Spielregeln gehalten und sind einfach gestorben, um mit einem verdorrten Buschrest das edle Bild der Formation aus grünen Zylindern zu zerstören. Wir können den den Gartenkünsten der einfachen Leute hier deutlich mehr abgewinnen.

Wir finden Schlösser und Burgen normalerweise von außen wesentlich reizvoller als von innen, aber wo wir schonmal den nicht unerheblichen Eintrittspreis bezahlt haben machen wir auch den Rundgang durch das Schloss. Eigentlich sollte es uns nicht verwundern, denn wir sind ja in England und die alten Gebäude sind nicht ausgeplündert wie in Deutschland. Hier ist alles wie im Jahre 1880, und man bekommt einen wunderbaren Einblick in das Leben einer wohlhabenden Adelsfamilie. Schon der weitläufige Küchenbereich haut uns total vom Hocker, man sieht förmlich die Bediensteten dort herumwirbeln und das Essen zaubern. Wir sehen auch komplett eingerichtete Kinderzimmer mit Spielzeug und allem drum und dran, und ein reizender älterer Gentleman erzählt uns von den Zwillingen die hier schliefen, wer auf den dort zu sehenden Fotos wer ist etc. Immer wieder finden wir an den historischen Stätten Leute vor die sich freuen mit Fremden wie uns einen kleinen Plausch zu halten, und wir begeistern uns für die kleinen Geschichten aus der Vergangenheit. 150 Jahre alte Kinderbücher gibt es hier, und in dem großen Saal eine ebenfalls beachtliche Sammlung von wertvollen antiquarischen Büchern. In jedem Raum passt ein Freiwilliger auf dass die Leute keinen Unsinn machen, daher kann ich keines „aus Versehen“ mitgehen lassen ….

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