England Teil 1

Anreise und erster Tag

14. und 15. September 2023

Da es diesmal in den Norden Englands und nicht nach Cornwall gehen sollte haben wir beschlossen, dass unsere Anreise nach England nicht durch den Eurotunnel erfolgen wird. Stattdessen haben wir mit P&O Ferries eine Nachtüberfahrt von Rotterdam nach Kigston Upon Hull gebucht.

Da die Website der Fährgesellschaft bezüglich des Boarding etwas ungenau ist, wahrscheinlich weil es sich generell nicht so exakt vorhersagen lässt und einige Menschen bei Abweichungen komisch reagieren, waren wir sehr zeitig und 9:30 losgefahren. Da wir erfreulicher Weise auch gar kein Fitzelchen Stau hatten waren wir um 13:00 am richtigen Fährterminal angekommen. Das Boarding begann um 16:00. Nun ja es gibt schlimmeres als bei trockenem Wetter (und nicht 30 °C +) nochmal einen kurzen Spaziergang durch den Europortbereich des Hafens zu machen und danach im Auto zu lesen.

Gegen 17:00 waren wir dann in der Kabine, und wir hatten ein kostenloses Upgrade auf eine Clubkabine bekommen, ich vermute mal da die nicht ausgebucht waren hat man den Erstbuchern mal gezeigt, was man für den Aufpreis bekommen kann. Und ja, die Clubkabine glänzt dadurch dass sie angenehm groß ist und ein so großes Bad (mit Dusche) hat, hinter dem sich viele Hotels in Großstädten verstecken können.

Die Preise an Bord sind natürlich hoch, aber letztlich nicht unverschämt. (3,90€ für ein alkfreies Bier, 3,95€ für einen großen, brauchbaren Kaffe). Das Personal durchgehend freundlich, nett und zuvorkommend. Sogar so nett, dass ich nachdem ich meinen Kaffee beim Absetzten auf dem Tisch ausgeschüttet, Bescheid gesagt und mich zweimal bei dem jungen Mann der aufwischen musste entschuldigt hatte, einen neuen kostenlosen Kaffee bekam…

Das mit dem freundlich und nett erstreckte sich auch für die Grenzbeamten. 

Der Rotterdamer Hafen ist bei Nacht vom Wasser her ein echter Hinkucker, die Raffinerien sind sehr üppig beleuchtet. Leider ist auf der „Pride of Hull“ praktisch kein Außenbereich vorhanden. Es gibt ein Sundeck auf Deck 11 (nur von Deck 12 über eine Treppe erreichbar), aber das ist gleichzeitig komplett der Raucherbereich des Schiffes und so habe ich es mir gespart zum Fotografieren dahin zu tapern. 

Wir sind morgens auch Pünktlich um 7:00 (Ortszeit) in Hull eingelaufen. Leider gab es technische Probleme mit dem „Finger“ so dass sich die Abfahrt um 1 Stunde verzögerte. Nun ja, wie schon am Vortag: Es gibt schlimmeres als im Auto zu sitzen und zu lesen, bzw. da wir weit vorne standen die Leute zu betrachten die in Massen zu dem verschlossenen Tor wandern und danach herumstehen und auf arbeitende Menschen starren… Ich habe nur noch drauf gewartet, dass ein alter Mann anfängt gute Ratschläge zu geben, aber so weit ist es dann doch nicht gekommen.

In England angekommen haben wir uns dann dagegen entschieden noch in Richtung Süden zu fahren um in einem Ort an der Nordsee zu brunchen… Andrea meinte zwar, dass dort laut WetterApps Sonne zu erwarten wäre, aber ich setzte mich mit dem Argument durch dass das dann letztlich doch einige anstrengende Extrameilen sind. 

Auf der Fahrt zog es sich dann bereits in Bridlington zu und ab Scarborough fuhren wir dann durch Nebel der nahtlos in tiefhängende Wolken überging… 

Aber Robin Hoods Bay ist ein echt netter alter Fischerort, Parken kann man nur außerhalb, wir hatten den noch etwas weiter außerhalb liegenden Parkplatz gewählt, da ich mich mit dem Fahrradanhänger nicht mit anderen Autofahrern auf engem Raum um noch engere Parkplätze streiten wollte, war die richtige Entscheidung. So sind wir gemütlich die über 60 Höhenmeter vom Parkplatz zum Wasser hinunterspatziert. Und am Hafen konnten wir im Tea, Toast and Post in der alten Poststation des Ortes ein gutes englisches Frühstück genießen. Reizende Leute betreiben das, super freundlich und der Koch lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und singt die ganze Zeit… wenn ihm die Lieder im Radio (erfreuliche Retro-Musik) gefallen diese, ansonsten andere 😉

Der Weg zum Auto zurück war natürlich nicht so entspannt wie der Weg hinunter und wir dicken alten Menschen mussten ab und an verschnaufen, aber letztlich haben wie den Weg besser bewältigt als vor 4 Jahren den an der Durdle Door.

Da es immer noch zu früh war unser Wheelhouse zu beziehen machten wir uns dann auf uns Whitby Abby anzuschauen. Diese hat, zusammen mit dem damals noch auf einem Strand in der Nähe liegenden Schiffwrack der Dimitry, nach vorherrschender Meinung Bram Stoker maßgeblich zu Dracula inspiriert, was sich ja letztlich auch darin zu sehen ist, dass im Buch die Demeter in Whtiby auf Grund läuft und Dracula in Wolfsgestalt im Schatten der Ruinen der Whitby Abby zum Friedhof der St. Marys Churchs läuft um Lucy das erste mal zu treffen.

Die Abby ist schon beeindruckend und auch das (in England ja übliche eher üppige) Eintrittsgeld wert. Der Museumsschop ist dann vielleicht etwas zu Dracula-lastig aber gut, man muss ja nicht viel kaufen.

Nachdem wir die Abby dann nochmal auf dem Weg zum Auto umrundet haben sind wir weiter, einkaufen und zu unserer Unterkunft.

Das Wheelhouse in Barston ist wirklich bezaubernd, es liegt direkt an der Dorfwiese, die von einem Bach durchteilt wird, die Straße die dort vorbeiführt hat auch nur eine „Delle“ durch die das Wasser fließt, so dass man mit dem Auto dadurch muss, für Fußgänger und Radfahrer gibt es gnädiger Weise eine kleine Brücke. Direkt neben der Brücke steht eine riesige Trauerweide, größer als die die früher am Eingang des Hauptfriedhof auf der Brakel-Seite zu bewundern waren.

Unsere Vermieter sind extrem nett, haben uns nicht nur angeboten die Fahrräder in die Auffahrt zu stellen, sondern, weil es ihnen keine Ruhe lies angeboten uns heute einen Platz in der Garage frei zu räumen um sie zur Sicherheit dort unterzustellen… natürlich sollen wir dann auch einen eigenen Garagentoröffner bekommen.


Beitrag veröffentlicht

in

von

Schlagwörter:

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert