erster Besuch in York

16. September 2023

Andrea hat gesagt, ich habe bisher zu wenige historische Fakten erwähnt. Das werde ich versuchen zu ändern. 😉

Daher kurz als Nachtrag zur Whitby Abby: Sie wurde im Jahre 657 n. Chr. Als Doppelkloster erbaut, war also eines der eher selteneren Klöster für Männer und Frauen. Die erste Abtissin, die später heiliggesprochen Hilda, war sehr auf die Bildung bedacht, daher gibt es gute Aufzeichnungen aus ihrer Lebenszeit, in die auch die Synode von Whitby viel, bei der die Glaubenspraktiken der keltisch-stammenden Christen des britischen Nordens an die der römisch katholischen Kirche angeglichen wurden. 
Die nachfolgenden Jahrhunderte hingegen liegen im dunklen. Bekannt ist hingegen die Zerstörung durch einen Däneneinfall 867. Es dauerte wiederum zwei Jahrhunderte (ca. 1077) bevor ein Mitglied des Invasionsheeres William the Conquerors beschloss das Kloster, diesmal als benediktinisches, wieder aufbauen zu lassen. Schon 1220 begannen dann auch die Baumaßnahmen – und wir haben schon beim BER gestöhnt.
Im 16. Jahrhundert unter Herny VIII. wurde das Kloster, wie viele andere, dann aufgelöst. Die folgenden Jahrhunderte bedeuteten dann fortschreitenden teilweisen Zerfall, bevor auch die deutsche Kriegsmarine schon früh im ersten Weltkrieg am 16. Dezember 1914 die Westfassade zerstörte und den heutigen Anblick zurückließ.

Gestern hingegen waren wir in York, aber erstmal „nur“ zu einem entspannten Rundgang. 
Die Parkplatzsuche ist hier schon etwas anstrengend, und letztlich auch ein recht teurer Spaß, aber nun gut, Faulheit hat ihren Preis.

York ist seit der Römerzeit (natürlich unter wechselnden Namen) bekannt, mindestens seit 237 n. Chr.

Vom York Minster haben wir uns nur die Fassade angeschaut, von dieser Art kirchlicher Prachtbauten haben wir in den letzten Jahrzehnten ja einige besichtigt. Und von der protzigen Prachtfülle im Innenbereichen her liegt immer noch die St. John Cathedral von Valetta weit vorne – auch vor dem Petersdom. Die beeindruckendste Außenfassade hingegen ist wohl die Kathedrale Santa Maria der Fiore in Florenz. Und so schauen wir uns wenn dann hauptsächlich kleinere Kirchen von innen an, größere dann eher von außen.

Schön, aber natürlich von Autos und Touristen (wie uns halt) zugestellt, sind in York die Stadttore – die hier komischer Weise „Bar“ genannte werden, im Gegensatz zu den Straßen die durch sie hindurch führen, das sind dann „Gates“ – die spinnen die Yorker.

Da es Samstag war, war der Andrang an den diversen Attaktionen (wie der Wikingerausstellung (Jomskes Vikings), dem Harry Potter inspirierten „Wizards Mini-Golf“, dem York Dungeon) entsprechend groß trotz der Nachsaison.

Aber York ist auch seit dem 18 Jahrhundert Englands Schokoladenhauptstadt. Rowntrees Sweets aus dem 19. Jahrhundert ist vielen auch in Deutschland bekannt – Rolo, Kitkat, Smarties, Quality Street und natürlich After Eight sind jedem der in den 70ern und 80er in der BRD aufwuchs ein Begriff. Leider geriet Rowntrees in den späten 1980ern in einen großen Expansionskrieg zwischen Suchard und Nestlé, den leider 1989 Nestlé gewann, seither gehört die englische Schokoladenproduktion größtenteils zum Reich des Bösen.

Aber es gibt auch noch ein paar kleine unabhängige Chocolatiers in York, so auch das York Cocoa House, das verschiedene Kurse anbietet, vom Schokoladentasting bis zur Praline-Herstellung, und auch ein kleines Kaffee mit verboten guten heißen Schokoladen betreibt. Diese reichen von „Schokoladen-Tee“, also tatsächlich Kakaubohnen mit heißem Wasser überbrüht, bis hin zu Trinkschokolade mit 100%iger Schokolade und einer „Spanish Chokolade“, die besonders dickflüssig ist und auf Basis 85%iger Schokolade ist. Worauf Andreas Wahl viel ist ja nicht schwer zu erraten 😉 
Ich hingegen habe mich mit einer „einfachen“ heißen Schokolade aus weißer Schokolade begnügt 😉 
Es ist wohl unnötig zu erwähnen, dass beide, ebenso wie der Double-Dark-Chocolade-Brownie, köstlich waren.

Aber da es die ganze Zeit englisches Wetter hatte, also durchgehend Nieselregen, und uns die Anreise und ersten Besichtigungen noch in den alten Knochen steckten, sind wir im Bogen zurück zum Auto zurück gefahren.

Heute hatte ich dann doch die Kamera mitgenommen, aber ich besitze für die 80D ja kein Ultra-Weitwinkel mehr, so dass das das Fotografieren in engen Städten nicht so funktioniert wie ich mir das vorstelle und leider kann Lightroom frustrierender Weise keine Panoramen zusammensetzen. So dass ich demnächst wohl ausschließlich mit dem iPhone unterwegs sein werde…


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