Ein Tag in Scarborough

22.09.2023

Eigentlich hatten wir uns nach der anstrengenden Radtour nach Holy Island einen Ruhetag verdient. Dann aber ging uns der Toast für‘s Frühstück aus und wir entschieden uns dafür, nach Scarborough zu fahren um dort ein authentisches englisches Frühstück zu uns zu nehmen. 

Etwa eineinhalb Stunden dauert die Fahrt von Barton aus, aber wir waren wie immer früh genug dran um einen brauchbaren Parkplatz in der Stadt zu finden.

In einer kleinen Spelunke kehren wir fürs Frühstück ein, und da wir mittlerweile ordentlich Hunger haben nehmen wir ein großes englisches Frühstück mit allem drum und dran das uns eine neue bzw. zweite Gallenblase wachsen lässt. Hafenarbeiter gehen dort ein und aus, und am Nebentisch sitzt ein abgekämpft aussehender Mann und redet mit sich selbst. 

Scarborough, der Name allein löst schon so einen halbwarmen Ohrwurm von Simon and Garfunkel aus, nicht wahr? „Scarborough Fair“ heißt die Ballade, und die ist angeblich sogar geklaut von einem anderen Folk Sänger, den Art Garfunkel 1965 hat spielen hören. Das Wort „Fair“ bedeutet ja soviel wie Jahrmarkt, und das kann man nach wie vor wörtlich nehmen. Die antiken Fahrgeschäfte und Amüsierbuden kann man noch immer in einem Museum besichtigen, und für den Spaß des zeitgemäßen Publikums gibt es an jeder Ecke große Spielhallen, die einen gefühlt ins Jahr 1990 zurückversetzen, auch wenn dort viele moderne Spiele zu haben sind. 

Der breite Sandstrand kann sich sehen lassen, am Hafenpier werden nicht nur Touristen auf Piratenboote verschifft sondern auch noch Fischerboote abgehandelt.  Die Kombination aus viktorianischen Prunkbauten und Bunt blinkenden Spielhallen und Trödelläden sucht seinesgleichen und wir flanieren durch den Ort als würden wir fünf Zeitreisen gleichzeitig machen.

Man braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, wie eine landläufige Familie mit ein wenig Taschengeld hier einen fantastischen Tag erleben kann. 

Hoch oben über der Bucht thront eine alte Burgruine, und im alten Scarborough Spa werden heute manchmal Theaterstücke und Konzerte aufgeführt. Burgen scheinen die Massen ja magisch anzuziehen, stoßen uns aber eher ab wenn es dort zu sehr nach Gedränge aussieht. Deswegen und weil wir nicht jede Burg in England besichtigen müssen schlendern wir noch zum Leuchtturm und machen uns dann wieder auf den Weg hoch in die Stadt Richtung Auto.  

Zum Glück müssen wir die 80m Höhenunterschied nicht zu Fuß überwinden sondern nehmen die viktorianische Zahnradbahn vom Pier zur Innenstadt. 



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